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Urteil: Kim Dotcom soll an die USA ausgeliefert werden

FILE PHOTO: Megaupload founder Kim Dotcom talks to members of the media as he leaves the High Court in Auckland February 29, 2012. REUTERS/Simon Watts/File Photo
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Megaupload-Gründer Kim Dotcom steht vor der Auslieferung an die USA

05.07.2018, 10:01
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Kim Dotcom, bürgerlich Kim Schmitz, ist Mitbegründer der Filesharing-Site Megaupload. Er soll die US-Filmindustrie um 500 Millionen Dollar geprellt haben. Und bald droht ihm seine Auslieferung an die USA.

Die Hintergründe:

  • Das FBI stuft Dotcoms Aktivitäten als größten Fall von Urheberrechtsverletzung in der US-Geschichte ein
  • Im Januar 2012 schalteten die US-Behörden Megaupload ab
  • Neuseeländische Polizisten durchsuchten auf US-Antrag Dotcoms Anwesen in Auckland und nahmen ihn fest
  • Seitdem wehrt er sich gegen seine Auslieferung in die USA
  • Ein neuseeländisches Gericht sagt nun, dass seine Auslieferung rechtens ist

Eine Auslieferung des in Kiel geborenen Kim Schmitz an die USA sei rechtens, urteilte das Berufungsgericht im neuseeländischen Wellington am Donnerstag. Die von den USA vorgebrachten Beweise stützten den Vorwurf, wonach sich "die Berufungskläger vorsätzlich und in massivem Umfang zu kommerziellen Zwecken zu Urheberrechtsverletzungen verschworen und diese begangen haben", hieß es in einer Erklärung des Gerichts.

Und was wird ihm vorgeworfen?

Dotcom hatte im Jahr 2005 die Onlineplattform Megaupload gegründet, auf der Internetnutzer Dateien kostenlos hoch- und herunterladen konnten. Das US-Justizministerium wirft ihm und drei weiteren Betreibern vor, die Seite ausdrücklich als Tauschbörse für urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Filme, Fernsehprogramme und andere Dateien eingerichtet zu haben. Der Schaden zu Lasten der US-Filmindustrie wird vom US-Justizministerium auf rund 500 Millionen Dollar geschätzt.

War es das jetzt? Nicht ganz.

Die mehr als sechsjährige juristische Auseinandersetzung ist mit dem jüngsten Beschluss noch nicht zu Ende. Dotcoms Anwalt Ira Rothken erklärte, dass sein Mandant gegen die Entscheidung Berufung beim Obersten Gerichtshof einlegen werde. "Wir glauben, dass sich Kim Dotcom letztendlich durchsetzen wird", betonte Rothken. Die US-Behörden werfen Dotcom massive Urheberrechtsverletzung, Betrug und Geldwäsche vor. Er selbst weist alle Vorwürfe zurück und beschuldigt die US-Behörden, im Namen der einflussreichen Hollywood-Filmindustrie einen Rachefeldzug gegen ihn zu führen. In einer Erklärung ließ Kim wissen: 

"Mein juristisches Team hat vollstes Vertrauen in den Obersten Gerichtshof."
Kim Dotcomvolkskrant

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(per/rtr/afp)

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