Die Kunden der Deutschen Bahn können endgültig aufatmen. Weil nun
auch die Lokführer neuen Tarifverträgen zustimmen, sind Streiks bei
dem Staatskonzern bis ins Jahr 2021 erst einmal ausgeschlossen.
Nach der
Einigung mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ist das
Unternehmen nun auch mit den Lokführern der GDL einig geworden. Beide
Seiten verständigten sich am Freitag in Frankfurt am Main auf einen
langfristigen Tarifvertrag bis Ende Februar 2021, wie beide Seiten
mitteilten. Das steht drin:
Die rund 36.000 Beschäftigten des Fahrpersonals erhalten in zwei Tarifstufen zusammen 6,1 Prozent mehr Geld sowie eine Einmalzahlung von 1000 Euro.
Statt der zweiten Tariferhöhung zum Juli 2020 können sie auch zusätzlichen Urlaub oder eine kürzere Wochenarbeitszeit wählen.
Mit der GDL wurden zusätzlich Vereinbarungen zur Jahresarbeitszeit und zu den Pausenregelungen getroffen.
In den Verhandlungen mit der GDL ging es zuletzt auch um den Umgang mit digitalen
Arbeitsmitteln. "Wir lehnen es ab, dass unsere Leute rund um die Uhr
erreichbar sein sollen", hatte GDL-Chef Claus Weselsky vor dem Beginn
der Gespräche erklärt. Die GDL hatte im Dezember die
Tarifverhandlungen zunächst für gescheitert erklärt – zuletzt aber
verkündet, sie habe von der Bahn ein verbessertes Angebot erhalten.
Mit der konkurrierenden EVG hatte sich die Bahn im Dezember schon auf
einen Abschluss verständigt. Die Laufzeit mit beiden Gewerkschaften
beträgt nun 29 Monate bis Ende Februar 2021. So lange sind auch die
Fahrgäste der Bahn vor Streiks geschützt.
Von den rund 160.000 Tarifbeschäftigten der Bahn gehören rund 36.000
zum Fahrpersonal, dessen Belange von beiden Gewerkschaften vertreten
werden. Die Bahn will in getrennten Verhandlungen widerspruchsfreie
Abschlüsse erreichen, die sich aber in Details durchaus unterscheiden
können. In der betrieblichen Praxis werden dann die Regelungen für
das gesamte Fahrpersonal einheitlich gleich angewendet.
Verhandlungserfolge der EVG kommen so auch GDL-Mitgliedern zugute und
umgekehrt.